Ransomware

Ransomware 2025 – 5 Gründe, warum KMUs extrem gefährdet sind

IT erklärt: Ransomware 2025 – 5 Gründe, warum KMUs extrem gefährdet sind

„Ihre Daten wurden verschlüsselt. Bezahlen Sie, sonst verlieren Sie alles.“
Eine simple Meldung auf dem Bildschirm – und das Unternehmen steht still. Keine Rechnungen, keine Kundenkommunikation, keine Produktion. Was viele als Szenario für Großkonzerne abtun, trifft zunehmend kleine und mittelständische Unternehmen (KMUs).

Warum gerade KMUs im Fadenkreuz stehen und welche Maßnahmen sie jetzt ergreifen müssen, erklären wir in diesem Beitrag.


Ransomware: Warum KMUs besonders im Visier stehen

Cyberkriminelle gehen längst nicht mehr manuell vor. Mit automatisierten Tools durchkämmen sie das Internet nach verwundbaren Zielen. Die Größe des Unternehmens spielt dabei keine Rolle – entscheidend ist, wie schlecht die Abwehr organisiert ist.

5 Hauptgründe für die besondere Gefährdung von KMUs

  1. Automatisierte Angriffe: Botnetze scannen permanent nach offenen Ports, schwachen Passwörtern oder ungepatchten Systemen.

  2. Fehlende IT-Ressourcen: Viele KMUs haben keine eigene IT-Security-Abteilung.

  3. Psychologischer Faktor: „Wir sind zu klein, uns passiert das nicht“ – genau diese Haltung macht sie attraktiv.

  4. Schnelle Zahlungsbereitschaft: KMUs stehen oft unter großem Druck, Systeme sofort wieder zum Laufen zu bringen.

  5. Hoher Gesamtschaden: Neben Lösegeldforderungen drohen Ausfälle, DSGVO-Strafen und Vertrauensverlust.

➡️ Eine gute Übersicht zu aktuellen Ransomware-Bedrohungen liefert das BSI.


Praxisbeispiel: Der Schlosserbetrieb aus NRW

Ein Schlosserbetrieb mit 25 Mitarbeitern öffnete eine Phishing-Mail im Namen eines „Lieferanten“. Innerhalb weniger Minuten waren alle Daten verschlüsselt. Backups existierten zwar – aber nur auf einem NAS, das ebenfalls infiziert wurde. Ergebnis:

  • Zwei Wochen Produktionsstillstand

  • 180.000 € Schaden durch Ausfälle und Vertragsstrafen

  • Verlust mehrerer Großkunden

Das Unternehmen existiert heute nicht mehr.

Dieses Beispiel zeigt: Ransomware ist nicht nur ein IT-Problem, sondern eine existenzielle Gefahr für das gesamte Unternehmen.


Psychologischer Druck: Warum Ransomware so wirksam ist

Aus psychologischer Sicht nutzen Angreifer drei Mechanismen:

  • Angst: „Zahlen Sie sofort, sonst verlieren Sie alles.“

  • Zeitdruck: Countdown-Timer in den Lösegeldforderungen.

  • Hilflosigkeit: Verschlüsselte Daten machen jede Entscheidung emotional.

Unter Druck neigen Menschen zu Kurzschlussreaktionen – genau darauf setzen Cyberkriminelle. Deshalb ist ein klarer Notfallplan entscheidend.


Ransomware-Schutz für KMUs: Technik plus Verhalten

1. Netzwerkgrenze absichern

Mit Securepoint-Firewalls schützen KMUs ihr Netzwerk zuverlässig: Intrusion-Prevention-System, Web- und Mailfilter, VPN und zentrale Verwaltung blockieren Angriffe schon an der Grenze.

2. Monitoring & Frühwarnung

Ein permanentes Monitoring erkennt ungewöhnliche Aktivitäten: plötzliche Datenflüsse, fehlerhafte Backups oder verdächtige Prozesse. Frühzeitige Alarmierung verhindert den großen Schaden.

3. Updates & Härtung

  • Patch-Management für alle Systeme

  • Multi-Faktor-Authentifizierung für Remote-Zugänge

  • Entfernen veralteter Dienste und Accounts

4. Backups nach der 3-2-1-Regel

  • 3 Kopien

  • 2 verschiedene Medien

  • 1 Kopie offline oder unveränderlich
    Regelmäßige Restore-Tests sind Pflicht – nur getestete Backups sind sichere Backups.

5. Awareness & Schulungen

Mitarbeiter sind das schwächste Glied in der Kette. Kurze, praxisnahe Trainings und Phishing-Simulationen machen sie sicherer im Alltag.


Wirtschaftliche Betrachtung: Prävention vs. Schaden

Laut Studien kostet ein erfolgreicher Ransomware-Angriff auf ein KMU im Schnitt 120.000 €. Ein vollständiges Schutzpaket mit Firewall, Monitoring und Backups kostet nur einen Bruchteil davon. Prävention ist kalkulierbar – ein Angriff nicht.

➡️ Weiterführend: Heise Security über aktuelle Cyberangriffe.


FAQ zu Ransomware in KMUs

Sollte man Lösegeld zahlen?
Nein. Es gibt keine Garantie auf Entschlüsselung. Besser: saubere Backups und klare Reaktionspläne.

Reicht ein normales Backup?
Nicht, wenn es online erreichbar ist. Angreifer verschlüsseln oder löschen Backups zuerst. Offline- oder unveränderliche Backups sind entscheidend.

Wie schnell muss man reagieren?
Sofort. Systeme isolieren, Logs sichern, Notfallplan abarbeiten. Minuten entscheiden über den Schaden. Am besten Gerät direkt ausschalten und den Fachmann Kontaktieren.

Hilft eine Cyberversicherung?
Sie kann finanzielle Folgen abfedern, ersetzt aber keine Prävention. Viele Policen verlangen konkrete Sicherheitsmaßnahmen.


Fazit: KMUs müssen jetzt handeln

Ransomware ist längst kein Großkonzern-Problem mehr. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen sind das perfekte Ziel. Wer heute noch glaubt, „zu klein“ zu sein, riskiert morgen den Stillstand.

👉 Schützen Sie Ihr Unternehmen jetzt – mit Securepoint-Firewall, Monitoring und praxisnahen Sicherheitskonzepten.
Jetzt Sicherheitscheck anfragen

Laut dem Bundeslagebild Cybercrime 2024 des BKA wurden im Jahr 2024 knapp 950 Ransomware-Fälle gemeldet – und rund 80 % der Betroffenen waren KMUs.
Quelle: Haufe.de – Bundeslagebild Cybercrime 2024